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Winner



And the winner is ...


Michi from Austria
with her story
"Ari Haswari meets CSI New York".


Congrats, Michi!







I've sent your Questions already to Rudolf and he will answer them when he
will have the time for it. The FanPage will be sent to you soon.

Thank you all for your stories!


And here is the FanFiction (sorry, only in German available):

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Ari Haswari meets CSI New York

Die Sonne schien von einem wolkenlosen tiefblauen Himmel und ließ die tiefen Häuserschluchten von New York nicht mehr ganz so trist erscheinen wie noch vor ein paar Wochen. Es war der erste warme Tag nach einem langen Winter, der außergewöhnlich viel Schnee mit sich gebracht hatte. Der Frühling hatte endlich Einzug gehalten und trieb die Menschen nach draußen. Erste Blüten zeigten sich an den Bäumen, die in die von Beton beherrschte Stadt etwas grüne Farbe hineinbrachten.

New York schlief nie, selbst nachts waren zahlreiche Menschen unterwegs und Autos verstopften die Straßen. Aber nichts war so schlimm wie der alltägliche Verkehr und der Lärm, der damit verbunden war. Zusammen mit den Abgasen, die die Luft verpesteten. Es herrschte ein heilloses Chaos von Schulkindern, Berufstätigen, Fahrradkurieren und anderen Menschen, die auf den Bürgersteigen und Straßen dahin hetzten. Aber seltsamerweise gab es keine Zusammenstöße. Jeder wich jedem geschickt aus und keiner schien sich an den verstopfen Gehwegen und Straßen zu stören.

Der hochgewachsene braunhaarige Mann, der auf einer der wenigen Bänken saß, die es hier in der Umgebung gab, konnte nur den Kopf schütteln. Er fragte sich, wie lange er es wohl hier aushielt, ehe ihm diese endlos große Stadt mit ihren zu vielen Menschen auf den Geist ging und er bereit war, jeden einzelnen zu erschießen. Natürlich war er anpassungsfähig, das war unerlässlich in seinem Beruf, aber auch er hatte seine Grenzen. Sollte er in naher Zukunft irgendwo einen Schmetterling sehen, konnte er für nichts mehr garantieren. Schmetterlinge waren ihm zuwider, so wie manche Angst vor Spinnen oder anderen Krabbeltieren hatten.

Er wusste nicht wirklich, warum er überhaupt Furcht vor Schmetterlingen empfand. Vielleicht lag es einfach an ihrer einfachen Schönheit, die ihn daran erinnerte, dass es in seinem Leben nicht viel Schönes gegeben hatte. Ari verzog seine Lippen zu einem bitteren Lächeln, richtete sich seine Sonnenbrille und trank einen Schluck Kaffee, den er sich vorhin gekauft hatte. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass er noch fünf Minuten hatte, ehe er in dem Gebäude gegenüber erwartet wurde. Die Menschen dort drinnen hatten keine Ahnung, wer bald unter ihnen sein würde, wer mit ihnen versuchte, Verbrechen aufzuklären und eigentlich dabei war, selbst eines zu begehen. In ein paar Monaten, oder auch erst in einem Jahr. Je nachdem, wie die ganzen Vorbereitungen liefen.

Er lächelte einer Frau in einem schicken taillenbetonten Kostüm zu, die an ihm vorüberging und ihn auffallend musterte. Schon immer war er sich seiner Wirkung auf das weibliche Geschlecht bewusst gewesen und hatte es teilweise auch schamlos ausgenutzt. Nur in den letzten Monaten hatte er sich ein wenig bedeckt gehalten, war im Untergrund geblieben, so wie es von ihm verlangt worden war. Ein kurzer, überraschender Schmerz durchzuckte Aris Brust, als er an letztes Jahr dachte. War es wirklich schon so lange her? Waren wirklich so viele Monate ins Land gezogen, seit ihn seine eigene Schwester so schändlich verraten hatte?

Er ballte seine Hände zu Fäusten und zerquetschte dabei beinahe den halbvollen Kaffeebecher, den er nach wie vor hielt. Gibbs… erneut war dieser davongekommen und stand jetzt da wie ein verdammter Held. Irgendwann würde er diesem Mann wieder im Nacken sitzen und ihm das Leben schwer machen. Er freute sich schon auf das Gesicht dieses Mistkerls, wenn er erfuhr, dass sein erbittertster Feind noch unter den Lebenden weilte und sich sogar in den eigenen Reihen bewegte.

Ari musste sich ein hämisches Lachen verkneifen und trank stattdessen einen Schluck Kaffee. Es hatte sich ausgezahlt, damals einen Doppelgänger – operative Eingriffe konnten Wunder bewirken - in Gibbs‘ Keller zu schicken. Es war eine Probe gewesen, um Zivas Loyalität zu testen. Wie von ihm vorausgesehen, hatte sie geschossen. Ari war enttäuscht, dass sie sich so leicht von Gibbs auf dessen Seite hatte ziehen lassen. Noch ein weiterer Punkt auf der langen Liste aus Rachegründen, die er gedachte, irgendwann abzuarbeiten. Aber das war Zukunftsmusik. Er konnte warten, geduldig und bereit wie eine Schlange, die ihrem ahnungslosen Opfer die Giftzähne in den Körper rammen wollte.

Ein weiterer Blick auf die Uhr – noch zwei Minuten. Es war an der Zeit, sich auf den Weg zu machen. Ari trank den Kaffee aus, warf den Becher in einen Mülleimer und stand auf, wobei er einer weiteren hübschen Frau zulächelte, die an ihm vorbeijoggte. Für ein paar Sekunden starrte er ihrem wippenden Pferdeschwanz hinterher, ehe er die Straße überquerte und damit ein erbostes Hupkonzert auslöste. Mit wenigen Schritten erreichte er das Gebäude, das er die ganze Zeit im Auge behalten hatte, nahm die Sonnenbrille ab und betrat die moderne Eingangshalle. Hinter einem halbrunden Tresen saß ein dicklicher Wachmann, der sich mit einem anderen Mann Mitte vierzig angeregt unterhielt.

Ari richtete sich zu seiner vollen Größe auf, strich sich das braune Jackett glatt, das er über einem Hemd trug und trat auf die beiden zu. Der Mann Mitte vierzig drehte sich zu dem Gast um und musterte ihn eingehend, aber nicht unfreundlich. „Detective Mac Taylor?“ fragte Ari und streckte seine rechte Hand aus, die der andere schüttelte. „Mein Name ist Carter Todd. Ich bin Ihr neuer Mitarbeiter.“ „Willkommen beim CSI New York, Mr. Todd. Ich freue mich bereits, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Ihre Referenzen waren sehr beeindruckend.“ Ari lächelte freundlich, während er sich für den genialen Schachzug beglückwünschte, sich Todd genannt zu haben. Das war die pure Ironie. Ein neuer Name, eine neue Mission, eine neue Stadt. Ari Haswari war wieder im Spiel.


(By Michi B.)






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